1749 – 1806 Großbritannien
In Übersetzungen von
Sibylle Ferner
Elegisches Sonett
Zum Ausklang des Frühlings
Schon welken die Girlanden, die der Lenz geknüpft,
Die Blumen, die er oft umsorgt im Tau,
Die Anemonen, die den Wald betupft,
die Primel und der Glockenkelch blassblau.
Das Veilchen weilt nicht mehr in Hag und Tal ,
das Orchideenrot im Feld verschwindet
Bis Frühling kehrt zurück mit Glockenschall,
mit Regenhänden wieder Kränze windet.
Ach, arme Menschheit! Denn so zart, so schön,
ist die geliebte Sicht des jungen Morgen,
im Sturm von Leidenschaft muss er vergehn,
der bunte Zauber wird zersetzt von Sorgen!
Ein neuer Mai wird neue Blüten bringen:
Ach, könnt’ das Lied vom Glück auch neu erklingen!